Aus dem KĂ€fig zurĂŒck in den Dschungel
Beschlagnahmte Affenkinder lernen das Leben in der Wildnis zu meistern
Rauf in die Baumkrone, die dĂŒnnen Ăste schaukeln beim Sprung von Ast zu Ast. Noch einmal Schwingen â geschafft! Schon ist die leckere Frucht abgepflĂŒckt und genĂŒsslich verputzt. Akrobatisch hĂ€ngt der kleine Affenjunge kopfĂŒber in den Ăsten. Doch jetzt schnell zurĂŒck zur Affenherde: Die Warnrufe der anderen melden einen Leoparden in der NĂ€he! Wenn Affen durch den Dschungel toben, sieht alles so leicht und eingespielt aus. Aber was, wenn man nie gelernt hat, sich festzuhalten und auf schwankenden Ăsten zu balancieren? Wo wachsen die FrĂŒchte, die kein Bauchweh machen, und wie sieht eigentlich ein Krokodil aus? Ohne dieses Wissen und die Fertigkeiten ist das Leben im Dschungel auch fĂŒr Affenkinder extrem gefĂ€hrlich. Wie Menschenkinder lernen die kleinen Affen von ihrer Familie und den anderen Mitgliedern der Affenbande alles, was sie zum Ăberleben brauchen. Werden sie ihren Familien entrissen und als Haustiere eingesperrt, mĂŒssen sie das Leben in der Wildnis neu erlernen.
Notwendigkeit
Auswilderungstraining fĂŒr beschlagnahmte Affenwaisen aus illegalem Tierhandel im Kongo
AktivitÀt
Ausbau des Affenwaisenhauses zur Auswilderungsstation und Spezialtraining der Affen fĂŒr eine sichere RĂŒckkehr in den Regenwald
ZĂ€hlbare Leistung
Anzahl an Affenwaisen, die erst aufgenommen und versorgt sowie spÀter ausgewildert werden können
Ergebnis
Das Auswilderungsprogramm der Rettungsstation ist etabliert und dutzende Affen werden regelmĂ€Ăig erfolgreich in sichere Waldgebiete ausgewildert
Systemrelevante Wirkung
Die Artenschutzbehörden gehen konsequenter gegen den illegalen Tierhandel vor, da sie beschlagnahmte Tiere sicher unterbringen können
Hintergrund
Im Herzen Afrikas liegt eines der artenreichsten LĂ€nder der Erde, ein sogenannter âMega-Hotspot der BiodiversitĂ€tâ: die Demokratische Republik Kongo (CBD 2022). Bonobos, Goldbauchmangaben und andere bedrohte Affenarten kommen ausschlieĂlich im Kongo vor. Hier gibt es die gröĂten noch existierenden RegenwĂ€lder Afrikas. Nicht umsonst gilt der Kongo als eines der vier wichtigsten LĂ€nder fĂŒr den Schutz von Affen (Estrada et al. 2018). Affen sind nicht nur durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht, sondern auch durch die Wilderei fĂŒr den sogenannten âBuschfleischhandelâ und den illegalen Handel mit jungen Affen als âHaustierâ oder fĂŒr VergnĂŒgungsparks (Kazaba 2019). Alle Affen sind durch das Weltartenschutzabkommen CITES geschĂŒtzt. Artenschutzgesetze sind jedoch nur so gut, wie sie in der Praxis umgesetzt werden. Polizei und Vollzugsbeamte können illegal gehaltene Affen nur dann beschlagnahmen, wenn sie auch gute Unterbringungsmöglichkeiten zur VerfĂŒgung haben. Die wenigen vorhandenen Auffangstationen fĂŒr Affen sind jedoch bereits ĂŒberfĂŒllt. Das Affenwaisenhaus âJ.A.C.K.â (Jeunes Animaux ConfisquĂ©s au Katanga) im Kongo, nimmt zwar noch immer verschiedene Affenarten auf (Pro Wildlife 2022), doch ein Auswilderungsprogramm ist jetzt von gröĂter Bedeutung. So wird Platz fĂŒr weitere beschlagnahmte Tiere geschaffen und die ausgewilderten Affen können in geschĂŒtzten Waldgebieten zum Fortbestand ihrer Art beitragen. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es bisher keine Auffangstation, die ein Auswilderungsprogramm fĂŒr kleine Affenarten hat.
Die gute Tat
Mit Deiner heutigen Spende machst Du das Auswilderungstraining fĂŒr gerettete Affenwaisen möglich. Basis dafĂŒr ist der Bau eines Auswilderungsgeheges, wo fĂŒr jede Affenart ein spezielles Trainingsprogramm durchgefĂŒhrt werden kann. Diese Trainingsprogramme erstellen die Tierpfleger gemeinsam mit Expert*innen, die bereits verschiedene Arten erfolgreich ausgewildert haben. FĂŒr ein Leben in Freiheit ist es wichtig, dass die Affenkinder zu harmonischen Gruppen zusammengestellt werden. Im Auswilderungsbereich werden die Affen dann schonend von ihren Tierpfleger*innen entwöhnt. Gemeinsam ĂŒben sie, ihre Nahrung selbst zu sammeln â auch ĂŒber Kopf an Ăsten oder Seilen hĂ€ngend, um ihre Kletterfertigkeiten zu schulen. So lernen sie auch die genieĂbaren Pflanzen und FrĂŒchte des Waldes kennen. Ăberlebenswichtig ist das richtige Verhalten bei Gefahr durch Krokodile oder andere JĂ€ger. Bereit fĂŒr die Wildnis, kann nun der Weg in die Freiheit beginnen. In den ersten Wochen werden die SchĂŒtzlinge mit FunkhalsbĂ€ndern ĂŒberwacht, bis sie sich sicher in ihrem neuen Revier zurechtfinden.
Ăber Demokratische Republik Kongo
Kinshasa
Hauptstadt
92,377,986
Einwohnerzahl
584.1
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr
Rang 179 von 191
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Die Demokratische Republik Kongo beherbergt als weltweit einziges Land drei Menschenaffenarten: Gorillas, Bonobos und Schimpansen.
Ăber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Pro Wildlife e.V.
Website
WeiterfĂŒhrende Links
- Fobar, R., 2020. Largest confiscation of smuggled monkeys sheds light on African trafficking network. Artikel vom 22.12.2020 in National Geographic.
- CBD, 2022. Democratic Republic of the Congo - Biodiversity Facts: Status and trends of biodiversity, including benefits from biodiversity and ecosystem services.
- Kazaba, P., 2019. âNon-protectedâ primates as bushmeat, pets and pests in southeastern Democratic Republic of Congo. Journal of Threatened Taxa 11(3): 13251â13260.
- Pro Wildlife, 2022. Affenschutz im Kongo - Affenwaisenhaus J.A.C.K.
- Estrada, A. et al., 2018. Primates in peril: the significance of Brazil, Madagascar, Indonesia and the Democratic Republic of the Congo for global primate conservation. PeerJ. 2018; 6: e4869.