Zugang zu nachhaltiger Energie fĂŒr alle
Schutz der indigenen Völker und RegenwÀlder in Panama
âOh, wie schön ist Panama!â â diesen Satz kennen viele von uns aus der berĂŒhmten Kindergeschichte von Janosch. Es geht um die Suche nach dem Paradies, aber auch um eine neue Perspektive auf das eigene Zuhause. Panama ist eines der artenreichsten LĂ€nder der Erde. Wo es vorher nur Wasser gab, entstand vor drei Millionen Jahren eine LandbrĂŒcke, die heute SĂŒd- und Nordamerika verbindet (OâDea et al., 2016). In der Tierwelt kam es durch diese neue Verbindung zum sogenannten âgroĂen amerikanischen Faunenaustauschâ (Summesberger, 1996). StĂ€ndig werden neue Arten entdeckt, die im selben Moment jedoch schon vom Aussterben bedroht sind. Die RegenwĂ€lder Panamas sind auch die Heimat indigener Völker, die diese besonderen Ăkosysteme am besten zu schĂŒtzen wissen. Doch Klimakrise und Abholzung, zum Beispiel fĂŒr den exportorientierten Anbau von Bananen, gefĂ€hrden auch ihre Lebensweise. Die StĂ€rkung indigener Völker ist wesentlich fĂŒr den Schutz der BiodiversitĂ€t, des Klimas und fĂŒr die Gesundheit des Planeten â unser aller Zuhause.
Notwendigkeit
Stromversorgung fĂŒr indigene Familien im tropischen Regenwald von Panama.
AktivitÀt
Beschaffung von Solaranlagen und Ausbildung indigener Solartechniker:innen fĂŒr die Installation und Wartung der Anlagen.
ZĂ€hlbare Leistung
Anzahl der indigenen Familien mit nachhaltigem Zugang zu Solarenergie.
Ergebnis
Die Familien erlangen neue LebensqualitĂ€t und Entwicklungsmöglichkeiten. Kinder können besser fĂŒr die Schule lernen. Eine illegale Abholzung der RegenwĂ€lder Panamas kann vermieden werden.
Systemrelevante Wirkung
Die selbstbestimmte Lebensweise und die Rechte der indigenen Gemeinden werden verbessert. Zudem werden die RegenwĂ€lder und deren BiodiversitĂ€t besser geschĂŒtzt.
Hintergrund
Rund 800 Millionen Menschen, etwa eine von zehn Personen weltweit, leben ohne ElektrizitĂ€t (UN, 2020). Sie haben keinen oder nur eingeschrĂ€nkten Energiezugang zum Beleuchten, Kochen, Heizen, KĂŒhlen oder fĂŒr die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Betroffen sind meist die Landbevölkerung im globalen SĂŒden und insbesondere indigene Völker, die zudem am stĂ€rksten unter Diskriminierung, Ungleichheit und der globalen Klimakrise leiden. Wenngleich Panama seit einigen Jahren ein stetiges Wirtschaftswachstum verzeichnet, das ĂŒber dem Durchschnitt Mittelamerikas liegt (HDR, 2020), bleiben manche Bezirke und Menschengruppen von dieser Entwicklung ausgeschlossen. So gehören die Territorien der Bribri zu den Ă€rmsten Regionen Panamas. Die Abgeschiedenheit und der fehlende Zugang zu Energie beeintrĂ€chtigen die LebensqualitĂ€t der indigenen Gemeinden, ihre Gesundheit und Sicherheit sowie ihre Bildungs- und Einkommensmöglichkeiten. Nahrungsmittel und dringend benötigte Medikamente können ohne ElektrizitĂ€t nicht gekĂŒhlt und aufbewahrt werden. Kinder haben ohne Licht nach Einbruch der Dunkelheit kaum die Möglichkeit, fĂŒr die Schule zu lernen und ihre Hausaufgaben zu machen. Zur StĂ€rkung der selbstbestimmten und nachhaltigen Entwicklung der indigenen Völker, aber auch zum Schutz ihrer Territorien, fehlt es an Strom fĂŒr elektrische GerĂ€te wie Handys, Computer und Radios, die den Zugang zu Information, Kommunikation und Bildung ermöglichen.
Die gute Tat
Mit der heutigen Spende ermöglichst Du einer indigenen Familie in Panama drei Tage Solarstrom. Die gute Tat schafft Zugang zu sauberer, sicherer und nachhaltiger Energie fĂŒr indigene Gemeinden. Die Familien verfĂŒgen somit tĂ€glich ĂŒber bis zu 6 Stunden elektrisches Licht und durchgĂ€ngig ĂŒber Strom zur Nutzung elektronischer GerĂ€te wie Handys, Taschenlampen oder Radios. Dadurch verbessern sich die Bildungschancen der Kinder sowie die Gesundheit und Sicherheit der Familien, etwa bei medizinischen NotfĂ€llen oder externen Gefahren. Gerade im Kontext der Klima- und Gesundheitskrise ist es notwendig, dass die Gemeinden gut vernetzt sind, sich informieren und organisieren können. Durch die Nutzung von GPS-GerĂ€ten können sie ihre Territorien erfassen, illegale AktivitĂ€ten melden und die Daten zum Regenwaldschutz und zur Anerkennung ihrer Rechte verwenden. Neben dem Einsatz erneuerbarer Technologie werden vor Ort KapazitĂ€ten aufgebaut und indigene Solartechniker:innen ausgebildet, die die Solaranlagen installieren und warten, um ihren langfristigen Betrieb zu gewĂ€hrleisten.
ĂberPanama
Panama Stadt
Hauptstadt
4 314 768
Einwohnerzahl
12.269,0
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr
Rang 57 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Panama verbindet nicht nur die zwei Weltmeere Atlantik und Pazifik ĂŒber den Panamakanal; die LandbrĂŒcke zwischen Nord- und SĂŒdamerika zĂ€hlt auch zu den artenreichsten LĂ€ndern der Welt.
Ăber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
LOVE FOR LIFE e.V.
Website
https://loveforlifeproject.org/
WeiterfĂŒhrende Links
- BMZ, 2014. Nachhaltige Energie fĂŒr Entwicklung. Die Deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Energiesektor, Berlin/Bonn.
- Flemes D., Schöneich, S., 2020. Indigene Völker unter Druck, GIGA Focus Lateinamerika Nr. 4, Hamburg.
- HDR, 2020. Human Development and the Anthropocene. Briefing note UNDP, Panama.
- Internationale Klimaschutz Initiative, 2020. Indigene spielen SchlĂŒsselrolle fĂŒr BiodiversitĂ€t und Klimaschutz, Stand: 23.03.2021, Berlin.
- Marek M., Weniger S., 2020. Museum der Artenvielfalt in Panama. Von innen und auĂen berauschend, Deutschlandfunk Kultur, Beitrag vom 13.04.2020.
- OâDea, A. et al., 2016. Formation of the Isthmus of Panama, Science Advances, Vol. 2 Nr. 8.
- Summesberger, H., 1996. Die Entstehung der LandbrĂŒcke zwischen Nord- und SĂŒdamerika, Diverse Verlagsschriften des Naturhistorischen Museums Wien, 5: S. 40-41.
- UN, 2020. Ziele fĂŒr nachhaltige Entwicklung, Bericht 2020, New York.