Empowerment durch Bildung
Studentinnen als HoffnungstrÀgerinnen
Martha hat ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen â das hĂ€tte sie sich nie trĂ€umen lassen. Als Kind kĂ€mpften Ărzt:innen um ihr Leben, denn Martha ist herzkrank. Tag fĂŒr Tag kam ihre Mutter ins Krankenhaus und lernte mit ihr fĂŒr die Schule. Nach dieser schweren Zeit fasste Martha den Entschluss, spĂ€ter selbst anderen Menschen zu helfen und Krankenpflege zu studieren. Doch fĂŒr viele MĂ€dchen, die wie Martha in lĂ€ndlichen Gebieten Nicaraguas aufwachsen, zerschellen ZukunftstrĂ€ume an der RealitĂ€t: Ihre Familien leben von Subsistenzwirtschaft und können sich weder höhere Bildung noch ein Studium leisten. Aber dank eines Stipendiums konnte Martha ihren Wunsch verwirklichen. âSeit meinem Studium erzĂ€hlen mir viele MĂ€dchen aus meinem Dorf, dass sie nun ihrerseits studieren wollen. An meinem Beispiel sehen sie, dass es möglich ist â egal woher du kommst und wie viel Geld du hast.â FĂŒr die Zukunft plant Martha, die Gesundheitsversorgung in ihrem Dorf zu verbessern.
Notwendigkeit
Zugang zu höherer Bildung fĂŒr benachteiligte junge Frauen aus lĂ€ndlichen Regionen Nicaraguas.
AktivitÀt
Junge Frauen erhalten ein Vollstipendium und bei Bedarf sicheren Wohnraum, damit sie ein UniversitÀtsstudium absolvieren können.
ZĂ€hlbare Leistung
Anzahl der Stunden Studium fĂŒr marginalisierte Frauen aus lĂ€ndlichen Gebieten Nicaraguas.
Ergebnis
Benachteiligte Frauen studieren an einer UniversitÀt und können dort ihr Wissen und ihre FÀhigkeiten weiterentwickeln.
Systemrelevante Wirkung
Mehr Frauen in lĂ€ndlichen Gebieten arbeiten in qualifizierten Berufen. Sie sind Vorbilder und WissenstrĂ€gerinnen fĂŒr ihre Dorfgemeinschaften.
Hintergrund
Ăber den Zugang zu akademischer Bildung entscheidet in Nicaragua der Kontostand der Eltern: Im untersten Einkommensviertel besuchen nur 80 bis 90 Prozent der Kinder ĂŒberhaupt die Grundschule. Vor allem Kinder aus lĂ€ndlichen Gebieten sind benachteiligt. Dort liegt das Durchschnittseinkommen weit unter dem in StĂ€dten (Adelman & Szekely, 2016). Zudem gibt es weniger weiterfĂŒhrende Schulen und damit weniger AbschlĂŒsse (Ferreyra et al., 2017). Das Resultat: Jugendliche in lĂ€ndlichen Gebieten fangen seltener ein Studium an. Leidtragende sind besonders die MĂ€dchen. Ăber 60 Prozent der einkommensschwachen Frauen haben nur einen Grundschulabschluss (Worldbank, 2021). Sie verlassen hĂ€ufig die Schule, um frĂŒh zu heiraten (Adelman & Szekely, 2016), oder mĂŒssen zum Einkommen der Familie beitragen (Grabe et al., 2020). Teenager-Schwangerschaften sind weitverbreitet: Jede vierte Mutter auf dem Land ist unter 20 Jahre alt (INIDE, 2018). Zudem ist jede dritte Schwangerschaft unbeabsichtigt und steht hĂ€ufig in Zusammenhang mit Gewalt (Salazar & San Sebastian, 2014). In dieser zentralen Lebensphase, die ĂŒber ihre Zukunft entscheidet, stehen junge Frauen unter dem Druck patriarchaler Strukturen. Armut, dominante Rollenerwartungen und fehlende Selbstbestimmung halten Frauen klein. Bildung macht sie groĂ. Gerade deshalb braucht es weibliche Vorbilder in den Dörfern Nicaraguas, die einen akademischen Bildungsweg einschlagen und als starke Frauen heimkehren.
Die gute Tat
Mit Deiner guten Tat ermöglichst Du talentierten jungen Frauen in Nicaragua ein Studium. FĂŒr sie bedeutet ein Studienplatz die einzige Chance auf qualifizierte Arbeit â und damit auf ein selbstbestimmtes Leben. Die Stipendiatinnen kommen aus Familien, die unter der Armutsgrenze leben. Daher erhalten sie ein Vollstipendium, das alle Lebenshaltungs- und Studienkosten deckt. Bei Bedarf beziehen sie ein Zimmer im Studentinnenwohnheim, das ebenfalls mit der guten Tat finanziert wird. So können sich die MĂ€dchen in einer sicheren Lernumgebung frei von finanziellen Nöten, langen Anfahrtswegen und konservativen Rollenerwartungen ganz auf ihr Studium konzentrieren. Auch ihren Dorfgemeinschaften hilft die gute Tat: Durch Engagement in sozialen Projekten tragen die Frauen ihr Know-how in marginalisierte Gebiete. Damit leistet die gute Tat einen zentralen Beitrag dazu, die strukturelle Benachteiligung der Landbevölkerung zu reduzieren und Perspektiven fĂŒr kommende Generationen zu schaffen.
ĂberNicaragua
Managua
Hauptstadt
6 624 554
Einwohnerzahl
1.905,3
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr
Rang 128 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Selbstbestimmung Fehlanzeige: Nicaragua ist eines der wenigen LĂ€nder der Erde, in denen ein absolutes Abtreibungsverbot gilt â selbst dann, wenn das Leben der Mutter gefĂ€hrdet ist (Grabe et al., 2020).
Ăber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Puente Nica e.V.
Website
WeiterfĂŒhrende Links
- Adelman, M., & Szekely, M., 2016. School dropout in Central America: An overview of trends, causes, consequences, and promising interventions, World Bank Group, Washington, D.C.
- Ferreyra, M. et al., 2017. At a crossroads: Higher education in Latin America and the Caribbean, World Bank Group, Washington, D.C.
- Grabe, S., RamĂrez, D. R. & Dutt, A., 2020. Reproductive Justice: The Role of Community-Based Organizational Participation in Reproductive Decision-Making and Educational Aspirations among Women in Nicaragua, Journal of Social Issues, 76(2), S. 391-415.
- Instituto Nacional de InformaciĂłn de Desarrollo INIDE, 2018. Compendio de EstadĂsticas Vitales 2017-2018, Stand: 01.04. 2021, Managua.
- Salazar, M., & San Sebastian, M., 2014. Violence against women and unintended pregnancies in Nicaragua: A population-based multilevel study, BMC Womenâs Health, 14(1), 26.
- World Bank Group, 2021. Gender Data Portal, Stand: 25.3.2021, Washington, D.C.