Baum fĂŒr Baum gegen den Klimawandel
Mit Zehntausenden BÀumen werden in Zentralamerika Wasserquellen und Böden erhalten
Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Wo BĂ€ume wachsen, gibt es auch Wasser und fruchtbare Böden. Denn die Wurzeln der BĂ€ume befestigen den Boden, sodass mehr Regenwasser versickert, statt abzuflieĂen. Das erhöht den Grundwasserspiegel und die BodenqualitĂ€t bleibt erhalten. Grund genug, sollte man meinen, die WĂ€lder zu schĂŒtzen! Doch in Zentralamerika breiten sich Plantagen aus, wĂ€hrend immer gröĂere FlĂ€chen entwaldet werden. Das verschlimmert die ohnehin extremen Folgen des Klimawandels, mit denen die Menschen dort bereits heute zu kĂ€mpfen haben: Zuletzt im November 2020 richteten zwei Hurrikane schwere VerwĂŒstungen an (INKOTA, 2020a). Deutschland trĂ€gt durch hohe Treibhausgasemissionen eine groĂe Verantwortung fĂŒr die globale Klimakrise und somit auch fĂŒr die Zunahme von Extremwetterereignissen in Zentralamerika. Die hohe Nachfrage nach Biokraftstoffen, Palmöl und Bananen fĂŒhrt auĂerdem dazu, dass dort immer mehr TropenwaldflĂ€chen verschwinden (CIR, 2019).
Notwendigkeit
Aufforstung von entwaldeten Wassereinzugsgebieten und Hanglagen zur Sicherung der Lebensgrundlage von Kleinbauernfamilien in Zentralamerika.
AktivitÀt
Gemeindebewohner:innen pflanzen 80 000 BĂ€ume, um Wasserquellen und HĂ€nge zu schĂŒtzen.
ZĂ€hlbare Leistung
Anzahl der Baumsetzlinge, die in den Wassereinzugsgebieten und an den HĂ€ngen angepflanzt wurden.
Ergebnis
Nach ca. drei Jahren: Die angepflanzten BÀume wachsen gut, erhöhen den Grundwasserspiegel und verbessern die Bodenfruchtbarkeit.
Systemrelevante Wirkung
Die Gemeindebewohner:innen haben einen gesicherten Zugang zu Wasser, ihre Ernten sind ertragreicher und ihre ErnÀhrungssicherheit ist verbessert.
Hintergrund
Der globale Klima-Risiko-Index (Germanwatch, 2021) zeigt, dass Zentralamerika schon heute eine der am stĂ€rksten vom Klimawandel betroffenen Weltregionen ist. Steigende Temperaturen, wiederkehrende DĂŒrren, zunehmende Entwaldung â das Centro Humboldt (2020), eine Partnerorganisation von INKOTA in Nicaragua, spricht deshalb von einer âvertieften Umweltkriseâ. Die Regierungen der INKOTA-ProjektlĂ€nder Nicaragua, El Salvador und Guatemala haben jedoch bis heute keine nachhaltigen Politiken zum Schutz der natĂŒrlichen Ressourcen wie WĂ€lder und Wasser entwickelt. Im Gegenteil: Bestehende WaldflĂ€chen schrumpfen schier unaufhaltsam und sogar in Quellgebieten werden BĂ€ume weiterhin gefĂ€llt. In der Folge flieĂt das Regenwasser ab und die Wasserquellen werden schwĂ€cher â manche versiegen sogar vollstĂ€ndig. GroĂe Agrarunternehmen verschlimmern die Situation zusĂ€tzlich: Mit Hilfe immer tieferer Brunnen bewĂ€ssern sie ihre Plantagen, zum Beispiel fĂŒr den Anbau von Zuckerrohr. Darunter zu leiden haben vor allem Kleinbauernfamilien. Sie sind auf ihre Ernten angewiesen, doch der Zugang zu Wasser wird immer schlechter. âWir mĂŒssen jetzt aktiv werden, sowohl kollektiv als auch individuell! Sonst verpassen wir vielleicht unsere letzte Chance, um dem Klimawandel Einhalt zu gebietenâ, mahnt VĂctor Campos vom Centro Humboldt. âAufforstung ist eine effektive Waffe gegen den Klimawandel. Setzling fĂŒr Setzling und Baum fĂŒr Baum verbessern wir so das Mikroklima, und die Wasserquellen können sich erholen.â
Die gute Tat
Mit Deiner Spende hilfst Du, Hanglagen und Einzugsgebiete von Wasserquellen in 18 Landkreisen in El Salvador, Nicaragua und Guatemala aufzuforsten. Jede gute Tat ermöglicht es, einen Baum anzupflanzen. INKOTAs Partnerorganisationen errichten zusammen mit den Projektteilnehmenden Baumschulen, pflanzen die Setzlinge aus und integrieren BĂ€ume in Weide- und AckerflĂ€chen. Die Aufforstung leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Waldschutz. Davon profitieren mehr als 65 000 Menschen. HĂ€nge können durch BĂ€ume stabilisiert werden, da sie Schutz vor Erosion und Erdrutschen bieten. Landwirtschaftliche FlĂ€chen, die BĂ€ume integrieren, sind widerstandsfĂ€higer gegenĂŒber DĂŒrren, die im Zuge der Klimakrise immer hĂ€ufiger auftreten (INKOTA, 2020b). AuĂerdem sind viele der gepflanzten BĂ€ume ObstbĂ€ume, die zu einer gesĂŒnderen ErnĂ€hrung beitragen. Mangos und Orangen können die Gesundheit der Kinder in Dutzenden, von Armut betroffenen Gemeinden verbessern und somit eine bessere Zukunft ermöglichen. Die gepflanzten BĂ€ume leisten einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.
ĂberEl Salvador
San Salvador
Hauptstadt
6 486 201
Einwohnerzahl
3.798,6
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr
Rang 124 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
El Salvador ist das kleinste Land Zentralamerikas, einer Region mit enormer biologischer Vielfalt, die durch Entwaldung jedoch akut bedroht ist.
Ăber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
INKOTA-netzwerk e.V.
Website
WeiterfĂŒhrende Links
- Centro Humboldt (CH), 2020. SituaciĂłn ambiental Nicaragua 2019, valoraciones para un balence ambiental, Stand: 23.03.2021, Managua.
- Christliche Initiative Romero (CIR), 2019. Der deutsche Rohstoffhunger und seine menschenrechtlichen Folgen im Globalen SĂŒden. Eine Studie zu den Lieferketten von Kupfer und MolybdĂ€n aus Mexiko und Palmöl aus Guatemala, Stand: 29.03.2021, MĂŒnster.
- Germanwatch, 2021. Globaler Klima-Risiko-Index 2021, Zusammenfassung, Stand: 27.03.2021, Bonn.
- INKOTA netzwerk e. V., 2020a. Erst Corona, dann der Hurrikan, Stand: 01.04.2021, Berlin.
- INKOTA netzwerk e. V., 2020b: INKOTA-Infoblatt WelternÀhrung 19: Agroforstwirtschaft, Stand: 25.03.2021, Berlin.